Grün Reisen: Sieben einfache Wege euren ökologischen Fußabdruck beim Reisen zu reduzieren

von Moritz Schäffer

Jeder der schon viel gereist ist, vor allem wenn man dabei verschiedene Kontinente besucht hat, dürfte zahlreiche Flugstunden und Meilen gesammelt haben. Zeit einmal hinter die Kulissen des Tourismus zuschauen um festzustellen, welchen Einfluss dieser eigentlich auf die Umwelt hat.

Nach Angaben des Centre of Responsible Travel (Zentrum für verantwortungsbewusstes Reisen) ist Tourismus für 5% der globalen CO2 Emissionen verantwortlich. Legt man den Strahlungsantrieb zu Grunde, d.h. den Anteil an der tatsächlichen Erderwärmung, könnte der Anteil sogar bis zu 14% betragen. Wenn bis 2035 keine Maßnahmen ergriffen werden, wird sich bis dahin der durch Tourismus verursachte Ausstoß von CO2 verdreifachen. Das klingt wahrhaftig besorgniserregend.

Und die weltweite Reiselust wird so schnell nicht weniger werden – mehr als 1.235.000 Menschen weltweit sind im letzten Jahr international verreist – weniger Reisen scheinen also als Lösung erstmal ausgeschlossen zu sein. Stattdessen müssen neue und nachhaltige Wege des Tourismus gefunden werden. Es hat ein bisschen gedauert – und es ist auch nach wie vor sehr viel zu tun – aber viele Hotels, Airlines oder Reiseveranstalter haben reagiert. So kooperiert die Royal Caribbean Cruise Group, ein Veranstalter von Kreuzfahrten, mit dem WWF um die Meere und Ozeane besser zu schützen, Airlines wie Qantas, Lufthansa, American Airlines oder JetBlue investieren in Kraftstoff-effizientere Flugzeuge, viele Reiseveranstalter operieren inzwischen klimaneutral und ökologische Hotels werden mehr und mehr zum Mainstream.

Aber neben den Großkonzernen gibt es natürlich noch eine andere Gruppe, die vieles bewegen kann: Wir alle! Es wird kaum über Nacht geschehen, aber wenn jeder Tourist und Reisende nur ein kleines bisschen unternimmt, wird die Erde uns danken.

Hier sind ein paar einfache Wege, grüner zu Reisen…

 

1. Zug statt Flugzeug

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Photo by Rucksack Magazine on Unsplash

Der Trend zum „Slow Travel“ hat Zugfahrten wieder in bisschen hip gemacht. Abgesehen davon, dass Reisende sich ihre Strecke aufmerksamer ansehen können ist Zug fahren auch viel besser für die Umwelt. Einem Artikel des englischen „The Guardian“ nach, verursacht ein Kurzstreckenflug 29mal so viel Kohlenstoffmonoxid wie die vergleichbare Bahnstrecke.

 

2. Und wenn du fliegen musst: Spende

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Programme zum sogenannten „Carbon Offsetting“ werden von verschiedenen Airlines, z.B. United Airlines, Cathay Pacific, Delta, JetBlue, Austrian, Brussels Airlines, Japan Airlines, Lufthansa, Scandinavian Airlines und Qantas angeboten. Fluggäste können hier freiwillig ihren ökologischen Fußabdruck verringern. Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, dann lest euch mal den Artikel von „The Points Guy“ durch.

 

3. Tauscht das Hotel-Fitnessstudio mit einer Runde Joggen

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Photo by Seth Macey on Unsplash

Ein Tipp für diejenigen, die auch im Urlaub Sport treiben möchten. Es gibt eine neue Art seine Fitness nicht aus dem Auge zu verlieren und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun. Wie so viele gute Ideen unserer Zeit, entstammt auch diese aus Skandinavien. In Schweden wurde das „Plogging“ erfunden, also das Aufsammeln von Müll während des Joggens. Eine Idee, die man an jedem Reiseziel durchführen kann. In manchen Städten haben sich sogar schon Gruppen zum Plogging gebildet, bei denen man gemeinsam etwas Gutes tun kann. Das Plogging ist einer der einfachsten Wege, direkt etwas für die Umwelt zu tun.

 

4. Sage Nein zu Wildlife-Produkten

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Photo by Harshil Gudka on Unsplash

Ein Korallen-Halsband bei einem Händler in Thailand zu kaufen erscheint erstmal nicht besonders schlimm, aber das Erwerben von solchen Schmuckstücken richtet jede Menge Schaden an. Korallen bilden die Basis eines riesigen Ökosystems und jede illegale Entnahme hat schlimme Folgen für das maritime Leben. Abgesehen von Korallen sollten Touristen auch alle anderen Artikel meiden, die von gefährdeten Tieren oder Pflanzen stammen. Vor allem Dinge wie Elfenbein, Reptilienleder, Schildkröten-Panzer, Pelze, Felle oder Muscheln sind ein absolute No-Go für jeden, der sich für die Umwelt einsetzten möchte.

 

5. Fahre mit dem Fahrrad

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Photo by Bogdan Dada on Unsplash

Eines der umweltfreundlichsten Fortbewegungsmittel ist und bleibt das Fahrrad. Euer Reiseziel mit dem Rad zu erkunden ist nicht nur gut für die Umwelt, es macht auch noch Spaß. Heutzutage bieten in fast allen touristenfreundlichen Städten Reiseveranstalter Radtouren an. Zu unseren Favoriten gehören die Radtour durch Barcelona, eine Hafentour auf dem Rad durch Sydney und die Brooklyn Bridge Bike Tour.

 

6. Regional speisen

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Photo by Elaine Casap on Unsplash

Produkte aus dem Supermarkt haben gut und gerne mal über 2500 km Transportwege hinter sich. Frische Produkte auf dem lokalen Markt oder in unabhängigen kleinen Restaurants zu probieren, ist daher nicht nur ohnehin spannender sondern auch umweltfreundlicher. Zudem unterstützt ihr die lokale Bevölkerung und Geschäfte anstatt internationale Großkonzerne. Wenn ihr euch unsicher seid, wo ihr lokal und regional einkaufen gehen könnt, ladet euch die App Locavore herunter. Diese Reise-App bietet zahlreiche Tipps, wo es in der Nähe frische Märkte gibt und welche saisonalen Produkte an eurem Reiseziel gerade zu empfehlen sind.

 

7. Investiere in eine Stofftasche

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Photo via Hermes Rivera on Unsplash

Über 8 Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr in den Ozeanen (Angabe nach plasticpollution.com). Die Einweg-Flaschen, Plastiktüten und anderer Kleinkram aus Plastik werden hunderte von Jahren brauchen, um sich zu zersetzen und bis dahin einen dramatischen Einfluss auf das maritime Leben haben. Um Plastik-Abfall zu reduzieren, nutze nachfüllbare Wasserflaschen auf deinen Reisen, verwende eine Stofftasche statt Plastiktüten und bestelle deinen nächsten Cappuccino To Go in einem wiederverwendbaren Becher. Petroleum-basierte Inhaltsstoffe sind meist Standard in Plastik-Flaschen und -Taschen. Nein zu solchen Produkten zu sagen, wird deinem ökologischen Fußabdruck also deutlich verringern.

 

Und sonst? Habt ihr andere tolle Ideen bewusster und grüner zu Reisen?

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